Neue Dampflokomotiven für die Harzer Schmalspurbahnen

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Betrachtet man die Passagierzahlen, so sind die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) sehr erfolgreich unterwegs. Die finanzielle Lage ist weniger gut, weshalb die HSB bei der SCI Verkehr GmbH ein Gutachten bestellte. Dieses empfiehlt die Anschaffung von Triebwagen. Der Dampfbetrieb, der die Grundlage für den Erfolg der HSB bildet, soll aus Kostengründen stark  reduziert werden. Hier passierte ein entscheidender Überlegungsfehler, denn die HSB-Dampflokomotiven sind nicht teurer in Unterhalt und Betrieb weil es Dampflokomotiven sind, sondern weil sie alt sind. Mit neuen Dampflokomotiven liessen sich erhebliche Kosteneinsparungen erzielen, ohne dass die HSB an Attraktivität verlieren würde:

  • Die seit mehr als 30 Jahren bewährte Leichtölfeuerung der DLM erlaubt einen sauberen, funkenfreien Betrieb auch bei der höchsten Waldbrandstufe
  • Dank Leichtölfeuerung und Videounterstützung können neue Dampflokomotiven ohne Heizer verkehren. Dies funktionert am Brienzer Rothorn und bei der Schafbergbahn seit 1992 prächtig
  • Fettgeschmierte, abgedichtete Rollenlager anstelle der wartungsintensiven, öltropfenden Gleitlager senken die Unterhaltskosten des Triebwerks auf einen Zehntel
  • Nach heutigem Wissenstand isolierte Kessel reduzieren die Abstrahlungsverluste auf ein Minimum und sparen erheblich an Brennstoffkosten. Nachtheizer werden überflüssig
  • Elektrische Vorheizgeräte der DLM erlauben ein unbeaufsichtigtes Anheizen einer kalten Lokomotive und unbeaufsichtigtes Warmhalten auch über mehrere Tage für ständige Einsatzbereitschaft
  • Die Riggenbach'sche Gegendruckbremse dient auf Talfahrten, insbesondere am Brocken, als verschleissfreie Betriebsbremse, sodass die Klotzbremsen und Radreifen von Lokomotive und Wagen geschont werden
  • Generell bieten lokomotivbespannte Züge eine ideale Flexibilität bezüglich Kapazität und Angebot. Sitzwagen, Speisewagen, offene Wagen, Salonwagen können beliebig zusammengestellt und der Nachfrage angepasst werden