neue schiffsdampfmaschinen
schaufelraddampfer "Montreux" mit neuer, fernbedienter 650 kW-schiffsdampfmaschine
Die Compagnie Générale de Navigation sur le Lac Léman (CGN) hat zwischen 1933 und 1977 sechs Raddampfer mit einem diesel-elektrischen Antrieb ausgerüstet, um deren Betrieb zu rationalisieren. Insbesondere konnten die beiden Maschinisten eingespart werden. Die für die Passagiere attraktiven Dampfmaschinen wurden verschrottet und auch die vorher ausgewogene klassische Schiffsarchitektur wurde durch eine stillose Modernisierung beeinträchtigt (siehe Bild).
1996 waren noch vier diesel-elektrischen Radschiffe im Einsatz, deren Antriebskomponenten jedoch die ökonomische Lebensdauer erreicht hatten. In Analogie zu den neuen Zahnrad-Dampflokomotiven haben wir der CGN vorgeschlagen, diese Schiffe mit neuen Dampfmaschinen wieder zu echten Raddampfern aufzuwerten. Dank eines automatischen Kessels und Fernbedienung der neuen Dampfmaschine von der Kommandobrücke aus, war die Wirtschaftlichkeit gewährleistet, denn mit diesem Konzept konnte mit dem gleichen Personalbestand gefahren werden wie zuvor mit diesel-elektrischem Antrieb.
Vor dem Einbau in die "Montreux" wurde die gesamte Dampfanlage exakt auf dem Prüfstand aufgebaut und ausführlich getestet. Die im Lastenheft geforderte Nennleistung von 650 kW bei 51 /min. wurde mit 761 kW übertroffen, womit jedoch keineswegs die Grenzleistung erreicht worden war. Mit Rücksicht auf die neuen Lager wurde die Maschine auf dem Prüfstand aber nicht höher belastet.
Dampfmaschinen sind auch bei Volllast leise und erlauben deshalb einen attraktiven, offenen Maschinenraum, der stets von Interessierten belagert ist. (Foto: Robert Horlacher) Bei Motorschiffen müssen die Motorenräume schalldicht sein und können nur mit Gehörschutz betreten werden.
Faszinierende Dynamik, festgehalten durch Armin Schmutz. Im Kapitel "Galerie/Videos" ist ein kurzer Film des Prüfstandes und der "Montreux" im Betrieb zu sehen.
Schaut sie nicht elegant und schön aus?
Im Rahmen der Revaporisierung wurde auch die Architektur des Schiffes sorgfältig instandgesetzt. (Foto: Robert Horlacher)